Ladeinfrastrukturkonzept verabschiedet
Ein Teil der Mobilitätswende ist der europaweit beschlossene Ausstieg aus dem Verbrennermotor.
Damit einher geht ein starkes Wachstum der Elektromobilität.
Da der Ladevorgang eines Elektroautos mehr Zeit in Anspruch nimmt als das Tanken und da für
das Laden selbst lediglich ein Stromanschluss notwendig ist, erweist sich beim Ausbau der Ladin-
frastruktur eine dezentrale Strategie als am sinnvollsten.
Die Stadt Brackenheim befindet sich seit dem zweiten Halbjahr 2022 in der Erstellung eines Mobilitätskonzepts. Mit diesem möchte die Stadt die Ziele der Mobilitätswende auf konkrete Maßnahme für die Stadt Brackenheim herunterbrechen. Wichtig ist dabei eine ganzheitliche Betrachtung des Themas Mobilität. Der Ausbau des ÖPNV und dessen Infrastruktur findet in diesem Zuge in gleichem Maße Gehör, wie die Förderung des Radverkehrs. Klar ist, dass der motorisierte Individualverkehr, vor allem im ländlichen Raum, auch zukünftig von zentraler Bedeutung sein wird. Ziel muss es allerdings sein, diesen so klimafreundlich wie möglich beziehungsweise klimaneutral zu gestalten. Die von der Bundespolitik ausgegebene Strategie setzt dabei auf die E-Mobilität.
Um auch hier den Anschluss zu halten und vorbildhaft voranzugehen, gab die Stadt Brackenheim die Erstellung eines Ladeinfrastrukturkonzepts in Auftrag. Dieses wurde im Dezember letztes Jahr verabschiedet und beschreibt vor allem die priorisierten Standorte im öffentlichen Raum.
Allerdings wird der Ladebedarf in Zukunft nicht ausschließlich durch öffentliche Ladeinfrastruktur gedeckt werden. Auch im privaten sowie im halböffentlichen Raum entsteht bereits Ladeinfrastruktur – auch in
Das fertige Ladeinfrastrukturkonzept sowie die dazugehörige Sitzungsvorlage aus dem Gemeinderat vom 15.12. finden Sie rechts im Downloadbereich.
Fast 60.000 neue Elektrofahrzeuge im November
In Deutschland wurden im November 59.610 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt 442 Prozent. Die Neuzulassungen von rein batteriebetriebenen Elektroautos (BEV) versechsfachten sich (plus 523 Prozent) auf 28.965 Einheiten. Außerdem wurden laut Kraftfahrtbundesamt 30.621 Plug-In-Hybride registriert (plus 383 Prozent). Damit kamen allein im November 2020 mehr E-Fahrzeuge auf die Straßen als in den ersten sieben Monaten des Vorjahres.
Seit Jahresbeginn wurden 312.140 Elektrofahrzeuge neu zugelassen (plus 220 Prozent). Dazu zählen rein batteriebetriebene Elektroautos, Plug-In-Hybride und Brennstoffzellenfahrzeuge. Sie erreichten in den ersten elf Monaten 2020 einen Anteil am Gesamtmarkt von 12 Prozent, nach rund 3 Prozent im Jahr 2019.
Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) betonte: „In diesem wirtschaftlich schwierigen Corona-Jahr sorgen zumindest die alternativen Antriebe für einen großen Lichtblick. 2020 ist trotz Krise das Jahr des Durchbruchs für die Elektromobilität. Dieser Boom dürfte 2021 weitergehen. Nächstes Jahr könnten in Deutschland 500.000 bis 600.000 Batterie-Elektroautos und Plug-In-Hybride neu zugelassen werden.“
Der VDIK aktualisiert regelmäßig die Liste der Elektrofahrzeuge von internationalen Herstellern. Die VDIK-Mitgliedsunternehmen bieten aktuell über 80 Elektro-Modelle an, die Kunden in Deutschland bestellen können. Die VDIK-Elektroliste kann hierabgerufen werden.
Die Nachfrage nach Fahrzeugen mit alternativen Antrieben insgesamt hat im November ebenfalls deutlich zugelegt. Es wurden 102.414 neue Elektroautos, Hybride mit und ohne Stecker, Mild-Hybride (48 Volt) und Gas-Pkw zugelassen. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahresmonat beträgt 224 Prozent. Seit Jahresbeginn wurden 609.516 neue Einheiten registriert. Darunter waren 6.844 neue CNG-Autos, die zu mehr als drei Vierteln von internationalen Herstellern (77 Prozent) stammen. Insgesamt haben Autos mit alternativen Antrieben in den ersten elf Monaten dieses Jahres ihren Anteil am Gesamtmarkt auf 23,4 Prozent mehr als verdoppelt, nach knapp 9 Prozent im Jahr 2019.
Aktuelle Liste Elektro-Pkw
Regelmäßig wird von GreenGear eine Liste der in Deutschland erhältlichen Elektro-Pkw aktualisiert. Angegeben sind Leistung in kW, Stromverbrauch, Reichweite und Preis. Auf der Webseite des Vereins Elektromobilität Heilbronn Franken e.V. steht Ihnen diese Liste (Stand Februar 2020) online zur Verfügung.
Drittes E-Fahrzeug für den Hausmeisterpool
Seit Ende Juli 2018 in Betrieb ist die neuste Errungenschaft der Stadt: Ein 100 % elektrischer StreetScooter WORK. Da entsprechende Haushaltsmittel zum Kauf dieses - von der Deutschen Post seit Jahren gebauten und genutzten Elektrofahrzeugs - nicht zur Verfügung standen, wurde ein günstiger Leasingvertrag über fünf Jahre abgeschlossen. Dieser "Leicht-LKW" wird nun vom Hausmeisterpool der Stadt genutzt. Dessen drei Mitarbeiter betreuen rund 60 städtische Gebäude.
Zwei 100 % E-Autos + zwei Pedelecs für Bauhof und Rathaus
Dem Klimaschutzmanager war es möglich, am Anfang seiner vom BMUB geförderten Beschäftigungszeit ein sog. Leuchtturmprojekt umzusetzen, dass zu 50 % ebenfalls vom BMUB gefördert wurde. Im Juli 2015 wurde beschlossen, einen Antrag zur Förderung von Elektroautos (E-Auto) und Pedelecs (E-Fahrrad) zur Nutzung als Dienstfahrzeuge zu stellen. Voraussetzung für die Förderung: Es mussten Fahrzeuge, die sich im Besitz der Stadt befanden, abgeschafft und durch ein E-Auto bzw. Pedelec ersetzt werden.
Da zwei Kfz beim Bauhof (LKW geschlossener Kasten, Baujahr 2000, CO2-Ausstoß 130 g/km) und bei der Verwaltung (PkW, Baujahr 2001, CO2-Ausstoß 158 g/km) abgängig waren, die auch nur im Nahbereich genutzt wurden, wurde im August 2015 ein entsprechender Förderantrag gestellt. Im Dezember 2015 lag der Zuwendungsbescheid vor, im Februar und März 2016 wurden dann folgende Fahrzeuge bestellt:
- Bauhof: Nissan e-NV200 (LKW geschlossener Kasten) - CO2-Ausstoß 0 g/km
- Verwaltung: VW e-load up (PKW) - CO2-Ausstoß 0 g/km
- Verwaltung: 2 Pedelecs für Dienstgänge innerhalb Brackenheims
Die gesamten Investitionskosten betrugen entsprechend den Angeboten rund 60.300 € (4.700 € weniger als beantragt), wovon 50% oder 30.150 € durch das BMUB gefördert werden.
Die Pedelecs wurden im Mai 2016 gekauft, die beiden Autos Anfang Juni 2016 geliefert und zugelassen. Alle Fahrzeuge sind seitdem im Einsatz, die Erfahrungen sind bis heute sehr positiv - vor allem die Wartungskosten sind extrem niedrig, Steuern keine zu zahlen! Die Fahrleistungen von Juni 2016 bis 31.12.2019:
16.206 km mit dem Nissan, 18.546 km mit dem VW und - besonders erfreulich - je rund 3.300 km mit den Pedelecs.
Und nachdem sie entsprechend auffällig beklebt wurden, werden sich hoffentlich mehr und mehr Bürger/innen aus unserer Stadt für Elektrofahrzeuge interessieren.
Förderung durch die Nationale Klimaschutz Initiative des BMUB
Die zwei Fahrzeuge und die beiden Pedelecs wurden durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit über die Nationale Klimaschutz Initiative (NKI) gefördert unter dem Titel: „KSI: Elektroautos und Pedelec für die Stadt Brackenheim", Förderkennzeichen 03K01472M.
Mit E-Kennzeichen: Kostenfreies Parken in Brackenheim
Besitzer von Elektroautos parken in Brackenheim an gebührenpflichtigen Parkplätzen kostenfrei - müssen also keinen Parkschein ziehen - wenn sie ein E-Kennzeichen haben (siehe im Bild oben links: VW e-load up). Darauf wird an allen gebührenpflichtigen Parkplätzen durch das Zusatzzeichen "Elektrofahrzeuge frei" entsprechend hingewiesen. Das E-Kennzeichen erkennt sofort jeder Ordnungshüter und verzichtet auf ein "Knöllchen".
Grundlage dafür ist das Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge (Elektromobilitätsgesetz - EmoG) vom 5. Juni 2015. Neben den 100 % elektrisch betriebenen Autos können auch Hybridfahrzeuge (Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor) dieses Kennzeichen beantragen, wenn sie gemäß § 3 EmoG weniger als 50 g/km Kohlendioxid-Emissionen verursachen oder mindestens eine Elektroreichweite von 40 km haben.
Sollte Ihr Fahrzeug vor Juni 2015 zugelassen worden sein, haben Sie natürlich noch kein großes E am Ende des Kennzeichens (vergleichbar mit dem H für Oldtimer). Deshalb - um kostenfrei in Brackenheim oder z.B. auch in Stuttgart oder Hamburg parken zu können, müssen Sie sich bei ihrer Kfz-Zulassungsstelle ein neues Kennzeichen besorgen. Die Kosten für diese Kennzeichenänderung betragen ca. 40 €.
Übrigens: Lassen Sie sich nicht von Mitarbeitern ihrer Zulassungsstelle erzählen, dass es sich dabei um eine aufwändige und teure technische Änderung handele. Das ist falsch. Für die Kennzeichenänderung bringen Sie Kfz-Brief, Kfz-Schein, Versicherungsnachweis und die "alten" Kennzeichen mit. Also lassen Sie sich nicht abwimmeln, sondern bestehen Sie einfach nur auf einem neuen Kennzeichen, falls Sie ab sofort kostenfrei parken wollen (dort, wo das Parken durch Parkscheiben zeitlich begrenzt ist, gelten für Sie allerdings die gleichen Regeln wie für alle anderen Verkehrsteilnehmer).