Mit Musik, Laternen und Kürbisgeistern durch die Straßen
Brackenheim: Traditionelles Laternenfest begeistert die Besucher
Seit mehr als 70 Jahren fasziniert das Laternenfest in Meimsheim Groß und Klein. Durch die Baustelle am Lindenplatz gibt es einen neuen Standort beim Sportheim, der sich bestens bewährt hat. Den Auftakt machen am Sonntagmorgen ein Festgottesdienst und das Konzert des Posaunenchors. Das TSV-Küchenteam bietet einen Mittagstisch an und am Nachmittag locken traditionelle Kinderspiele auf den Bewegungsplatz. Markus Morlok vom TSV Meimsheim freut sich über den guten Besuch: „Mitmachen ist alles, ein Klassiker ist das Wurstschnappen. Torwandschießen und Gras-Skilaufen gehören genauso dazu wie Sackhüfen und Geschicklichkeitsspiele.“ Beiträge der Meimsheimer Kindergärten runden das Programm ab. Jetzt bricht langsam die Dämmerung über Meimsheim herein, viele Besucher machen sich auf den Weg, um den Laternenumzug und die beleuchteten Wagen zu sehen. Die ein Kilometer lange Strecke durch den Ort ist mit bunten Lichterbecher, die schon Tage vorher ausgegeben wurden, beleuchtet.
Bürgermeister Thomas Csaszar prämierte im Anschluss an den Umzug die schönsten Laternen und Geistle aus der Albert-Hirth-GrundschuleIm Schulhof der Albert-Hirth-Grundschule ist eine aufgeregte Spannung zu spüren, die ersten Klassen sind schon zur Zugaufstellung gelaufen. Lediglich die Preisträger in den Kategorien „Laterne“ und „Kürbisgeister“ warten noch. „Alle Klassen haben sich aufs Laternenfest vorbereitet, die ersten drei Klassen haben Laternen gebastelt, in der vierten Klasse wurde Kürbisgeister geschnitzt“ erzählt Schulleiterin Madeleine Grugan, „der TSV Meimsheim feiert sein 125-jähriges Jubiläum, deshalb ist das Motto in diesem Jahr: Sport“. Marie und Pia aus der 4. Klasse stehen stolz vor ihrem mit Sonnenblumen geschmückten Leiterwagen. Zwei Fußballspieler schmücken den Kürbisgeist von Marie, als Hut trägt er einen zweiten Kürbis mit der Aufschrift "TSV 125". Pia hat das Motto frei umgesetzt und präsentiert eine sportliche Katze. Bei Vivian flackert ein LED-Licht im Kürbis mit den großen Augen, ihre beste Freundin Mia hat ein Pferd nach Vorlage eingeschnitzt, „Voltigieren ist mein Hobby“ sagt sie dazu.
Einer der schönsten Wägen des Laternenumzugs kam vom Ortsbauernverein Meimsheim. Der Verein unterstützte den städtischen Bauhof außerdem bei der Absperrung der UmzugsstreckeBei den Besuchern werden angesichts der Kürbisgeister und Laternen Erinnerungen an ihre eigene Laternenzeit wach. Eberhard Seiter kann sich noch gut erinnern, als er selbst mit Laterne und Kürbisgeist am Umzug teilgenommen hat: „Das Laternenfest ist ein gewachsenes Fest, das alle zwei Jahre im Wechsel mit dem Dorffest gefeiert wird. Der Erlös kommt den Kindern in Meimsheim zugute, der Schule, den Kindergärten, der Jugendarbeit beim Sportverein und der Kirchengemeinde.“
Inzwischen hat der Nachtwächter seine Position an der Spitze des Zuges eingenommen, vor dem Schülerorchester des Musikverein Brackenheim. Die Kirchengemeinde präsentiert einen Nachbau der Martinskirche, der CVJM, der Bauernverband und der Zechverein Blasenberg stellen beleuchtete Festwagen. Dazwischen sind die 50 Kinder der Christina-Amos-Kindertagesstätte. Sie tragen stolz bunt beklebte Waschmittelflaschen, die mit Lichterketten ausgeleuchtet sind, vor sich her. Mit zum Laternenumzug in Meimsheim gehört das Verteilen von Schokoküssen an Kinder und Erwachsene, eine Tradition, die niemand missen möchte.
Heidi Brose-Schilling
Die Stadt Brackenheim dankt allen Akteuren, die einen Beitrag zum Gelingen des Meimsheimer Laternenfestes geleistet haben. Ein Dank geht insbesondere an Dorothea Scheyhing, die Feuerwehr (Abteilung Ost), die Kirchengemeinde mit dem Posaunenchor, den TSV Meimsheim, den Ortsbauernverband, die beiden Meimsheimer Kitas und die Albert-Hirth-Grundschule, die Spender sowie an den städtischen Bauhof.
