Unterhaltsamer Tag des Ehrenamts für Blutspender und Ehrenamtliche
„Leider lässt sich eine wahrhafte Dankbarkeit mit Worten wenig ausdrücken”, zitiert Bürgermeister Thomas Csaszar am Freitagabend, dem Tag des Ehrenamts, Johann Wolfgang Goethe. Neben den ehrenamtlich Tätigen werden an diesem traditionellen „Neujahrsempfang nach Brackenheimer Art” zum dritten Mal auch verdiente Blutspender im Bürgerzentrum ausgezeichnet - mit Worten, aber auch mit sichtbaren Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung. „Ehrenamt beginnt oftmals da, wo staatliche Maßnahmen fehlen, unsere Behörden oder das Brackenheimer Rathaus diese Aufgaben nicht einfach leisten können.”
Was ehrenamtliches Engagement leisten kann, habe man im letzten Jahr bei den Veranstaltungen anlässlich 50 Jahre Gesamtstadt gesehen. Vieles könne oft kreativer, ideenreicher, unbürokratischer und bürgernäher erfüllt werden, als eine Behörde dies könne - wobei Thomas Csaszar den Abend nutzt, sich auch bei seinen Mitarbeitern für ihre hervorragende, motivierte Arbeit zu bedanken.
„Demokratie lebt vom Ehrenamt”, wusste auch Theodor Heuss. Dass das Leben tatsächlich davon abhängen kann, macht Dr. Henning Schock, Vorstandsvorsitzender des DRK-Ortsverbandes Brackenheim, deutlich. Mit dem halben Liter Blut, den man spende, helfe man mehreren Patienten. Aufgeteilt in seine Bestandteile – Eiweiß, rote Blutkörperchen, Blutplättchen - bekämen die Menschen das, was sie brauchen, wobei die Blutplättchen nur drei Tage lebten. Eine heikle Sache, die deutlich mache, dass Blut nicht mit Medikamenten vergleichbar sei. Gemeinsam mit dem Bürgermeister darf er 37 Blutspender auszeichnen.
Die Ehrung der 13 Empfänger der städtischen Verdienstmedaillen in Bronze, Silber und Gold teilt sich Thomas Csaszar mit mehreren Laudatoren aus deren Vereinen. Eine „rekordverdächtige Ehrung” nimmt Friedemann Reiner für den TV Hausen vor. Er überreicht dem 80-jährigen Hugo Maier die goldene Verdienstmedaille. Bis zum heutigen Tag trainiert er die Turnkids und macht ihnen auch noch Klimmzüge am Reck vor. „Ein lebender Beweis, dass das Ehrenamt fit hält.”
Überraschende Erkenntnisse eines Ü50ers
Nach den Ehrungen übernimmt Uli Boettcher, Schauspieler und Kabarettist, schwungvoll als „Silberrücken”, als ein Ü50ger, der nicht mehr viel vom Leben zu erwarten hat, die Bühne und sorgt für beste Laune und Dauergelächter im vollen Saal. Ob als Mann, der gerne gelobt wird, sich jedoch mit seinen Anstrengungen dafür gründlich vertut, ob als dilettantischer Hobbyhandwerker, der die Katzenklappe in der Wohnzimmertür versehentlich auf Augenhöhe anbringt - mit aberwitzigen Folgen - oder mit herrlich komischen Aphorismen zum Thema Alter und Überlegungen, in die er einige junge Gäste der „geriatrisch anmutenden Veranstaltung” miteinbezieht - es ist ein Genuss, den eloquenten Ausführungen und absurden Belehrungen seiner Oma – auf Schwäbisch - zuzuhören, die viele der älteren Zuhörer auch noch von ihrer Oma kennen dürften. Ein lachmuskelstrapazierender Abschluss eines unterhaltsamen Abends, der fließend in einen ebenso unterhaltsamen Stehempfang übergeht. (Helga El-Kothany)
Folgende Blutspender/-innen wurden geehrt:
10 Blutspenden
Katherina Baborsky, Nicole Binder, Heidi Bühler, Julian Burkhardt, Marcel Chlopik, Lea Dautel, Veit Deister, Aline Giller, Stefanie Heller, Jan-Alexander Henrich, Benjamin Heß, Armin Hönnige, Janine Klein, Susanne Konstanz, Martina Lämmle, Susann Löw, Christoph Müller, Reinhard Rieger, Anett Schattmaier und Hannah Weber
25 Blutspenden
Julian Denk, Dr. Jörg Fees, Kirsten Henning, Anja Herbst, Stefan Langer, Albrecht Schellenbauer, Sabrina Schrack und Benjamin Trübenbach
50 Blutspenden
Matthias Christ, Claus Mayer, Harald Winkler und Silvia Goldner
75 Blutspenden
Elke Beyer, Klaus Schmid und Beate Weber
100 Blutspenden
Tilmann Pfenning
125 Blutspenden
Ulrich Karle
Die geehrten Ehrenamtlichen im Überblick:
Nach den vom Gemeinderat festgelegten Richtlinien durfte Bürgermeister Thomas Csaszar die folgenden 14 langjährigen Ehrenamtlichen mit der städtischen Verdienstmedaille in bronze, silber oder gold ehren.
Bronze
Jörg Kohler-Schunk, Kulturkreis Hausen
Als „Pfarrer im Unruhestand“ wird es Jörg Köhler-Schunk auch nach seiner Pensionierung weiterhin nicht langweilig. Bereits seit der Gründung des Hausener Kulturkreises im Jahr 2008, im Nachgang zum 1.800-jährigen Jubiläum unseres Stadtteils, wurde er zum Schriftführer gewählt und hat dieses Amt nach wie vor inne. Darüber hinaus organisiert er Vorträge oder Führungen zu kirchen- oder kunsthistorischen Themen, zum Beispiel zur Reformation in Württemberg. Ein Höhepunkt war für ihn die Veranstaltung zum 485-jährigen Jubiläum der „Schlacht bei Lauffen“, die mit einem launigen Theaterstück und einem wissenschaftlichen Vortrag eines Kirchenhistorikers begangen wurde.
Jörg Kohler-Schunk unterstützt den Kulturkreis Hausen somit seit der Gründung auf verschiedene Arten, auch bei den kulturellen Veranstaltungen wie zum Beispiel dem Tag des offenen Denkmals oder bei der seit einigen Jahren wiederbelebten „Hausener Kirwe“. Außerdem steuert er regelmäßig Beiträge zur Jahresschrift „Aus der Heimat“ des Kulturkreises bei.
Roland Morlok, Förderverein Kelter Meimsheim e.V.
Roland Morlok ist in Brackenheim wohl bekannt wie ein bunter Hund. Nicht nur wegen des Stukkateurbetriebs, den er bereits im Jahr 1972 von seinen Eltern übernommen hatte, sondern auch aufgrund der verschiedenen ehrenamtlichen Positionen, die er bereits ausübte, wie zum Beispiel als Mitglied des Gemeinderats für seinen Heimatstadtteil Meimsheim.
Doch auch darüber hinaus war und ist Roland Morlok ein Aktivposten für unser Gemeinwesen, insbesondere für den Förderverein Kelter Meimsheim. So ist es auch ihm und dem Engagement des Fördervereins zu verdanken, dass unser Stadtteil Meimsheim seit dem Jahr 2011 mit der Alten Kelter über eine zusätzliche „gute Stube“ mit Saal, Küche, Bühne und Technik verfügt, in der seither zahlreiche Feste, Übungsstunden der örtlichen Vereine, aber auch kulturelle Veranstaltung stattfinden konnten.
Als „inoffizieller Bauleiter“ und unermüdlicher Akteur hat Roland Morlok mehr als 400 Arbeitsstunden beim Umbau ehrenamtlich geleistet, sein berufliches Fachwissen eingebracht und so den großen Anteil an Eigenleistungen durch den Förderverein überhaupt erst möglich gemacht. Dies hat übrigens auch dazu beigetragen, dass die damals veranschlagten Baukosten deutlich unterschritten werden konnten.
Doch auch nach dem großen Festwochenende zur Eröffnung im März 2011 hat Roland Morlok für Leben in der Alten Kelter gesorgt. Als 2. Vorsitzender war er wichtiger Ansprechpartner und wertvoller Ratgeber für alle Belange des Vereins. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte hat er außerdem über 15 Jahre hinweg insbesondere für die Bewirtschaftung sowie den Auf- und Abbau bei vielen Veranstaltungen in unserem Meimsheimer Schmuckstück gesorgt.
Silber
Dr. Henning Schock, DRK Ortsverein Brackenheim
Dr. Henning Schock wuchs in Brackenheim auf und trat bereits im Jahr 1994 im zarten Alter von 18 Jahren dem DRK Ortsverein Brackenheim bei. Auch als sich nach dem Zivildienst das Medizin-Studium in Jena anschloss, blieb er dem DRK im Zabergäu verbunden.
Am 11. April 2008 übernahm er im DRK das Amt des Vorsitzenden, seit 2006 ist er zudem als Bereitschaftsarzt tätig. Beide Tätigkeiten lassen sich sehr gut kombinieren: Als Bereitschaftsarzt kann er die notfallmedizinische Ausbildung der DRK-Mitglieder begleiten und auch an größeren Sanitätsdiensten und Einsätzen des Ortsvereins als Notarzt mitwirken. In seiner Funktion als 1. Vorsitzender ist er zudem für die unterschiedlichen Abteilungen verantwortlich, wie zum Beispiel den Bereitschafsdienst und das Jugend-Rotkreuz, und vertritt den Ortsverein insbesondere auch nach außen – sowohl direkt gegenüber den Menschen im Zabergäu, aber auch gegenüber übergeordneten Verbänden, Kommunen und Kooperationspartnern
Diesen anspruchsvollen Aufgaben wird er stets in hervorragender Weise gerecht. Er hat den Verein in den vergangenen Jahren wesentlich geprägt und große Verantwortung für die Menschen in unsere Region übernommen. Und er hat auch den Zusammenhalt und das Miteinander innerhalb des Ortsvereins gefördert und ein Klima der gegenseitigen Unterstützung geschaffen.
Gold
Georg Baborsky, VfL Brackenheim und TSV Meimsheim
Mit Georg Baborsky hat sich ein ehemaliger Sportlehrer über mehr als ein halbes Jahrhundert hinweg ehrenamtlich im Sportbereich engagiert. So war Georg Baborsky von 1993 bis 2006 über 14 Jahre als Übungsleiter bei der Männergymnastik des TSV Meimsheim tätig, von 2002 bis 2007 war er auch im Jugendbereich des VfL Brackenheim als Leichtathletik-Trainer aktiv – und zwar mit großem Erfolg. In dieser Zeit gewann der Sportnachwuchs in Kooperation mit der Unterländer LG etwa 20 bis 25 Titel pro Saison. Von 1990 bis 2005, also für weitere 15 Jahre, organisierte Georg Baborsky den Lehrersport in Heilbronn/Böckingen und hat auch mit seinen Schülerinnen und Schülern öfters erfolgreich am Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ teilgenommen.
Seit 2007 ist die Abnahme des Sportabzeichens sein großes Steckenpferd – die er bis heute gemeinsam mit seinen Kollegen Max Widmann und Artur Mauch durchführt. Viele Absolventinnen und Absolventen sind für dieses besondere Engagement, vor allem aber auch für seine Tipps und Anweisungen bei der Abnahme sehr dankbar, nicht zuletzt weil dieses sicherlich häufiger zum Erreichen einer edleren Farbe des Sportabzeichens geführt haben. Ihn selbst freut es besonderes, bei seinen Schützlingen die Freude am Training, aber auch den Ehrgeiz bei der Abnahme der Abzeichen zu sehen.
Ulrich Karle, Obst- und Gartenbauverein Hausen
Mit seinen 130 Mitgliedern hat sich der OGV Hausen der Förderung der Gartenkultur und damit der Landschaftsentwicklung verschrieben.
Ulrich Karle ist bereits im Jahr 1990 in den Verein eingetreten, um in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und hat sogleich eine Tätigkeit im Beirat aufgenommen. Ulrich Karle ist natürlich vor allem dann gefragt, wenn es irgendetwas mit Holz zu tun gibt. So hat er unter anderem beim Aufbau einer Pergola und des Gerätehäuschens federführend auf dem OGV-Grundstück mitgewirkt. Beim Bau eines Insektenhotels hat er die Kinder der Jugendgruppe fachmännisch angeleitet, so dass sie dazu in die Lage versetzt wurden, selbst Hand anzulegen.
Der Tischlermeister Ulrich Karle mit eigenem Schreinerbetrieb in Hausen ist außerdem dafür bekannt, bei allen Vereinsfesten am Grill zu stehen, auch wenn es sich dabei nicht immer um einen Holzkohlegrill handelt. Neben seiner Tätigkeit im OGV ist Ulrich Karle auch bei den Bogenschützen Brackenheim aktiv. Früher hat er an verschiedenen Wettkämpfen teilgenommen, heute ist er ein Teil der neuen Blasrohrabteilung.
Gertraud Keller, Obst- und Gartenbauverein Hausen
Der Name „Keller“ ist in unserem Hausener Stadtteil eine feste Institution. Dank Günter Keller, der unter anderem als 1. Vorsitzender des Kulturkreises Hausen tätig ist, aber auch dank seiner Gattin Gertraud Keller, die sich ebenfalls in vielen Bereichen unserer Stadt ehrenamtlich engagiert – vor allem im OGV Hausen.
Gertraud Keller ist im Jahr 1992 dem OGV beigetreten, und unterstützte von 1999 bis 2006 als Mitglied des Beirats alle Aktivitäten des Vereins mit ihrem Einsatz und ihrem Fachwissen. Im Jahr 2006 übernahm sie schließlich das Amt der 2. Vorsitzenden. Seit dem Jahr 2014 führt sie den Verein als Nachfolgerin der 40 Jahre lang amtierenden Hausener Obstbau-Legende Martin Schmoll und übernimmt so an vorderster Front die Verantwortung für den Verein.
Besonders am Herzen liegt ihr die Jugendgruppe des Vereins. Seit dem Jahr 2001 besteht diese OGV mit eigenem Grundstück am Heiligen Brönnele. Gertraud Keller führt unseren Nachwuchs mit viel Herzblut in die Kunst und in die Geheimnisse des Gartenbaus ein, erklärt die Zusammenhänge in der Natur und bringt den jungen Menschen so ein nachhaltiges Leben näher. Darüber hinaus ist Gertraud Keller zertifizierte Obstfachwirtin mit Pflanzenschutz-Führerschein und gibt regelmäßig unentgeltlich sehr gut besuchte Schnittkurse für Obstbau und Gehölze. Sie organisiert außerdem verschiedene Fachvorträge und im OGV-Vorstand regelmäßige Ausflüge und Vereinsfeste.
Im Jahr 2005 wurde der so genannte Römergarten um die Jupiter-Gigantensäule angelegt, der zum großen Ortsjubiläum im Jahr 2007 eingeweiht wurde. Gertraud Keller hegt, pflegt, gieß, jätet und beschneidet diesen wunderschönen Garten mit bemerkenswerter Leidenschaft. Groben Schätzungen zufolge hat sie dafür weit über 1.000 Stunden ehrenamtlicher Arbeit geleistet. Allein im besonders trockenen Sommer 2023 hat Gertraud Keller rund 50 Gießaktionen unternommen. Durch diesen Garten führt sie auch immer wieder Gruppen aus Nah und Fern und bringt diesen nicht nur die Pflanzen, sondern auch die römischen Skulpturen und damit die Ortsgeschichte Hausens näher.
Durchaus erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang sicherlich auch, dass ihr die Umsetzung der Grünzone Neipperger Bächle eine Herzensangelegenheit ist, sie in Eigeninitiative in eigenen Weinbergen bereits mehrere Kleinbiotope angelegt hat und im alten Dorfgebiet mehrere Gärten auf naturnahe Weise mit hoher Artenvielfalt bewirtschaftet.
Wir danken Gertraud Keller für ihr herausragendes Engagement für den OGV Hausen, aber auch für unseren Stadtteil und unser Gemeinwesen.
Hugo Maier, TV Hausen
Dies war eine rekordverdächtige Ehrung: Seit unglaublichen 75 Jahren ist Hugo Maier aktives Mitglied beim TV Hausen und bis heute leitet er gemeinsam mit einer Übungsleiterin die Gruppe der „Turn-Kids“ beim TV Hausen.
Begonnen hat er seine Karriere als Jugendturner, anschließend war er für viele Jahre als aktiver Turner im Verein eine feste Bank. Diese Zeit war geprägt von erfolgreichen Teilnahmen an Bundes- und Landesturnfestens ebenso wie bei Gaumeisterschaften. Vielen Menschen aus Hausen sind auch die spektakulären Auftritte bei den Winterfeiern des TV am Barren oder am Reck bis heute in Erinnerung geblieben.
Zudem war Hugo Maier für mehrere Jahre als Pressewart im Hauptausschuss aktiv. Auch dies war eine Idealbesetzung, da er auch leidenschaftlich gerne fotografiert, unter anderem bei vielen Veranstaltungen, und somit heute einen riesigen Fundus an historischen Aufnahmen aus Hausen und Umgebung vorweisen kann. Deshalb war er auch immer „der Mann“, wenn es darum ging, die Festschriften für die Jubiläumsjahre 1977 und 2007 zu erstellen. Doch auch über die Stadtgrenzen hinaus hat Hugo Maier so manche Aktion geprägt. So ist er einer der Gründungsväter des Beilsteiner Buttenlaufs und konnte dort zahlreiche Siege und Podestplätze erringen.
Also: Hugo Maier ist der lebende Beweis, dass sportliche Bewegung und ehrenamtliche Betätigen buchstäblich auch im fortgeschrittenen Alter jung halten können.
Friedemann Reiner, TV Hausen
Mit rund 850 Mitgliedern ist der Turnverein Hausen mit deutlichem Abstand der größte Verein unseres Stadtteils und der drittgrößte Sportverein der Gesamtstadt. Als gebürtiger Hausener war Friedemann Reiner bereits als Kind im Jugendturnen sportlich unterwegs. Mit 13 Jahren ist er dann zur Abteilung Volleyball gestoßen und dort bis heute aktiv.
Seit 20 Jahren führt Friedemann Reiner nun den Verein mit seinen Abteilungen Turnen, Fußball und Volleyball als 1. Vorsitzender und ist heute nicht mehr aus dem Verein wegzudenken. So vertritt er als Vorsitzender den Verein nicht nur nach außen bei unterschiedlichen Institutionen wie im Gesprächskreis und im Sportdachverband, sondern erledigt auch alle möglichen Aufgaben rund um die Vereinsführung, wie zum Beispiel die Verpachtung des Sportheims, die Instandhaltung der Sportanlagen und die Organisation des Vereinsbetriebs.
Neben der 100-Jahr-Feier des Vereins im Jahr 2007 war auch das 50-jährige Jubiläum der Freundschaft mit dem Afan Lido FC ein echtes Highlight in seiner Amtszeit. Über eine Woche lang wurde das Jubiläum mit knapp 60 Gästen aus Wales ausgiebig gefeiert. Und auch zur erfolgreichen Sanierung und Erweiterung der Hausener Gemeindehalle und damit verbunden mit der Einrichtung der wichtigen Gymnastikräume für das große Angebot der Turnabteilung hat Friedemann Reiner einen gewichtigen Teil beigetragen.
Friedemann Reiner ist stets offen für Neues, bewahrt aber auch alte Traditionen, die Zusammenarbeit mit ihm ist immer konstruktiv und vertrauensvoll. So gelingt es ihm immer hervorragend, sich für ein harmonisches Miteinander innerhalb des Vereins stark zu machen.
Als Freizeitvolleyballer und regelmäßiger Jogger beim Lauftreff des Vereins ist Friedemann Reiner aber nicht nur sportlich aktiv. Seinen langen Atem, den er sich als Freizeitläufer erarbeitet hat, setzt er zudem im Posaunenchor Hausen am Blasinstrument ein – dort gehört er bereits seit mehr als 50 Jahren zum Inventar, seit rund 20 Jahren spielt er hier die Zugposaune.
Wilhelm Schmid, Fanfarencorps Meimsheim
Für ihn läuft derzeit die schönste, aber auch stressigste Zeit des Jahres: Wilhelm Schmid ist im Jahr 2001 nur ein Jahr nach der Gründung durch andere Familienmitglieder zum Fanfarencorps Meimsheim gestoßen. Ein weiteres Jahr später hat er den 1. Vorsitzenden des Vereins übernommen. Und seither haben ihm die Mitglieder des Vereins bei jeder Wahl erneut das Vertrauen ausgesprochen – vollkommen zu Recht.
Denn Wilhelm Schmid führt er den Verein mit seinen rund 70 Mitgliedern mit viel Herzblut und großem Engagement. So sorgt er auch dafür, dass der Fanfarencorps nicht nur während der närrischen Zeit aktiv ist, sondern auch Veranstaltungen wie den Heilbronner Trollinger-Marathon, Geburtstage, Umzüge, Prunksitzungen, Dorffeste und Weihnachtsfeiern gestaltet und bereichert.
Als große Familie bezeichnet Wilhelm Schmid selbst den Verein – und zu diesem Zusammenhalt hat er einen großen Teil beigetragen. So treffen sich die Aktiven nicht nur während der Faschingskampagne, sondern über das ganze Jahr hinweg. Mit Fug und Recht darf man behaupten, dass der gelernte Feinwerkmechaniker, Vater zweier Kinder und Opa von mittlerweile vier Enkeltöchtern den Verein ganz maßgeblich aufgebaut und geprägt hat.
Brigitte Seiler, Obst- und Gartenbauverein Hausen
Ein weiteres echtes „Hausener Urgestein“ ist Brigitte Seiler, die gemeinsam mit drei Brüdern in unserem Römer-Stadtteil aufgewachsen ist. Seit 25 Jahren ist sie als Kassiererin dem Obst- und Gartenbauverein Hausen verbunden. Dabei ist die Aussage wohl nicht übertrieben zu sagen, dass die Funktion der Kassenverwalterin in Zeiten der doch durchaus komplizierten SEPA-Umstellung zu einer der wohl undankbarsten Aufgaben in einem Verein gehört. Zudem gibt es mit der zunehmenden Digitalisierung natürlich immer neue Herausforderungen und Aufgaben für eine Kassiererin.
Doch Brigitte Seiler macht noch mehr, denn in ihrer Funktion hütet sie nicht nur die Vereinskasse und erledigt alle Bankgeschäfte, macht nicht nur Listen und Aufstellungen für Versammlungen, sondern organisiert kräftig bei unterschiedlichen Veranstaltungen mit.
An zahlreichen Vereinsfesten, Mitgliederversammlungen, Schnittkursen und Ausflügen ist Brigitte Seiler maßgeblich beteiligt. Auch die Pressearbeit übernimmt sie und erstellt regelmäßig Berichte und Veröffentlichungen für das Amtsblatt und die Tageszeitung. Mit Freude blickt Brigitte Seiler heute auf das Anlegen des Römergartens als eines der Highlights ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit zurück. Aber auch die Zusammenarbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Jugendgruppe des Vereins bereitet ihr besonders große Freude.
Übrigens: Neben ihrem Einsatz zum Wohle des Obst- und Gartenbauvereins singt Brigitte Seiler auch im Kirchenchor, ist dort Chorsprecherin und engagiert sich bei den Landfrauen, unter anderem als Tänzerin in der Trachtengruppe.
Jutta und Jürgen Späth, Deutsch-Brasilianischer Freundeskreis
Mit Jutta und Jürgen Späth wurde ein Ehepaar auszeichnen, das sich für den Deutsch-Brasilianischen Freundeskreises einbringt.
Brasilien ist nicht nur das fünftgrößte Land der Erde, sondern auch das bevölkerungsreichste Land Südamerikas. Ganz Europa fände flächenmäßig in Brasilien Platz. Hier existiert eine höchst brisante Vielfalt: Von hochindustriellen Zentren bis hin zu einer teilweise noch unter sehr schwierigen Bedingungen lebenden Bevölkerung. In den Städten leben viele Menschen in Armut – oft, ohne sich jedoch die Lebenslust nehmen zu lassen.
Diese Kombination faszinierte auch Jürgen und Jutta Späth bei einem Brasilien-Urlaub in den 90er-Jahren und inspirierte beide dazu, gemeinsam mit einigen Mitstreitern den Deutsch-Brasilianischen Freundeskreis zu gründen.
Als Gründungsmitglieder sind beide nunmehr seit über 25 Jahren dabei. Jutta Späth ist seit 1999 als Schriftführerin aktiv, Jürgen Späth zeichnete sich in der Funktion als 2. Vorsitzender für die Organisation von Veranstaltungen mitverantwortlich. Legendär sind die tollen Caipirinhas, die zu Zeiten des Straßenfestes und des Schlossfestes durch den Verein ausgeschenkt wurden.
Und das Beste: Mit den erzielten Einnahmen fördert der gemeinnützige Verein Kindertagesstätten, Schulen, Krankenhäuser sowie kirchliche und weitere öffentliche Einrichtungen in Brasilien. Mehr als 40.000 Euro sind in den vergangenen 25 Jahren für wohltätige Zwecke in das südamerikanische Land geflossen. Einen wesentlichen Anteil daran hatten Jutta und Jürgen Späth.
Doch damit nicht genug: Neben dem Engagement in diesem Verein engagierte sich Jürgen Späth auch rund fünf Jahre als stellvertretender Abteilungsleiter der Volleyballabteilung des TV Hausen und fungierte dort von 2004 bis zum vergangenen Jahr als technischer Leiter.
Beate Weber, TGV Dürrenzimmern
Zum Abschluss erfolgte eine Ehrung von Beate Weber, einer Aktiven aus dem größten Verein in unserem Stadtgebiet: dem TGV Dürrenzimmern mit seinen 1.200 Mitgliedern.
Beate Weber hat bereits selbst als Kind mit sechs Jahren das Kinderturnen besucht und dann im Juli 1985 im zarten Alter von 14 Jahren als Übungsleiterassistentin bei der Mädchen der ersten und zweiten Klasse im allgemeinen Kinderturnen, der Bewegungserziehung im Vorschulalter und der Eltern-Kind-Gruppe ihre ehrenamtliche Tätigkeit beim TGV Dürrenzimmern begonnen. In diesen Gruppen wirkte sie bis zum Sommer 1991 mit, als sie dann eine „Eltern- und Erziehungspause“ einlegte.
Nach den Sommerferien im Jahr 2001 ist sie dann wieder als Übungsleiterin eingestiegen und hat für rund sechs Jahre die Leitung der „Eltern-Kind-Gruppe“ übernommen. Als dann eine Leitung der Gruppe der Mädchen aus der ersten und zweiten Klasse gesucht wurde, feierte sie hier ihr „Comeback“. Bis heute ist sie in dieser Funktion für den TGV mit sehr viel Elan und Empathie für die Kinder im Einsatz und wird dies auch in Zukunft hoffentlich weiterhin noch lange bleiben.
Zugleich hat Beate Weber früher auch Fußball gespielt, singt im Chor Arcobaleno und ist auch regelmäßig auf der Theaterbühne präsent. Zudem ist Beate Weber seit dem Jahr 1997 als Beisitzerin im Hauptausschuss des TGV Dürrenzimmern aktiv.