Rauschende Gesamtstadt-Abschlussfeier mit Song Contest, After Show und Verleihung der Zusatzbezeichnung Heuss-Stadt
Die Goldene Bracke geht an Meimsheim
Die 850 Eintrittskarten für den Brackenheimer Song Contest und die Verleihung des Titels „Heuss-Stadt” am vergangenen Samstag im Bürgerzentrum waren in kürzester Zeit vergeben. Wer das Glück hatte, eine Karte zu bekommen, erlebte ein rauschendes Abschlussfest zu 50 Jahren Gesamtstadt, das all den vorangegangenen „Feschtles” noch eine bunt strahlende Krone aufsetzte.
Bewusst hat die Stadt Brackenheim auf einen formellen Festakt verzichtet und noch einmal den Ortsteilen mit acht Beiträgen und über 400 Akteuren die Bühne überlassen. Mit überwältigendem Erfolg! Ein Abend für Brackenheim von Brackenheimern!
Der Zusammenschluss im Zuge der Gemeindereform zwischen 1971 und 1974 sei zwar meist keine Liebesheirat gewesen, wie Bürgermeister Thomas Csaszar in seinem Grußwort erwähnt, aber die Vernunftehe sei zur Erfolgsgeschichte geworden. Man sei zusammengewachsen, ohne die eigene Identität aufzugeben. Brackenheim sei heute Dreh- und Angelpunkt des Zabergäus mit einer hochwertigen Infrastruktur.
Für den schwungvoll harmonischen Abend haben die Ortsteile seit Monaten getextet, geprobt und sich neben Songs jede Menge Gags einfallen lassen.
Den Anfang macht Neipperg mit einer Bildershow, der Teilnahme sämtlicher Vereine - und spätestens bei „YMCA” ist das Publikum in Partystimmung. Bei so vielen Neippergern auf der Bühne dürfte der Ort an diesem Abend ausgestorben gewesen sein.
In den Stadtfarben Rot-Weiß huldigt der Brackenheimer Projektchor mit Tabea Raidt der Gesamtstadt: „Wir bleiben hier in Brackenheim.”
Alle Orte bringen neben ihrem Wappen ihre Besonderheiten mit auf die Bühne, so Haberschlacht einen echten „Mann im Fass”, und der Chor besingt den Weinort mit „An Tagen wie diesen”, umgetextet von „Dorfpoet” Hermann Sommer.
Einen Heiterkeitserfolg heimst Thorsten Eitle mit einer eigenwilligen Ortsgeschichte von Stockheim ein, das sich seit 2011 mit „Stockheim, meine Perle” auf den Contest vorbereitet habe. Dass im Lied jeder andere Ort kräftig durch den Kakao gezogen wird, wird den feierfreudigen Stockheimern lachend verziehen.
Moimsa – Meimsheim - lässt's knallen - mit Konfettikanone und Nebelmaschine, die sogar einen echten Feieralarm auslöst. Vorsänger Daniel Reiner heizt die Stimmung im Saal kräftig an, und es werden sogar „Zugabe”-Rufe laut.
Dass Dürrenzimmern mehr zu bieten hat als eine Durchgangsstraße, besingt der Chor auf die flotte Melodie von „Mendocino”.
Botenheim habe der Hochzeit, so Martina Baum, mit Brackenheim aus gutem Grund als erster Ort zugestimmt: „Das Wasser war knapp, die Straßen waren löchrig.” Dafür habe man den ersten Kreisverkehr im Landkreis mit einer Traubenskulptur als Hingucker.
Musikalisch anspruchsvoll das Medley der Hausener Stadtmusikanten von Schülern bis zu Senioren und einem gekonnten Schuhplattler in Dirndl und Lederhosen auf die Melodie von „Rock mi”.
Eine Zäsur zwischen den Auftritten beschert dem Abend ein weiteres Highlight: die Verleihung der Zusatzbezeichnung „Heuss-Stadt” durch Innenminister Thomas Strobl. Dieser lobt dabei nicht nur den „schönsten Landkreis des Landes” und den „weltbesten Lemberger“, sondern auch das pfiffige „Brackenheim sucht den Superstar” und die außergewöhnliche Goldene Hochzeit.
Der Zusatzname, offiziell führbar ab 1. November, sei ein identitätsstiftendes Element für die örtliche Gemeinschaft und verdeutliche die Bedeutung, die man dem Wirken des großen Demokraten beimesse. „Sie sind die weltweit einzige Heuss-Stadt, die diese Zusatzbezeichnung trägt.”
Ein Song Contest braucht natürlich auch einen Gewinner, und der wurde anhand des gemessenen Beifalls ermittelt. Der Preis - eine nahezu lebensgroße Bracke - geht unter dem Jubel des Publikums an den mitreißenden Auftritt von Meimsheim!
Aber eigentlich sei jeder Ort ein Gewinner, schwärmt Thomas Csaszar. „Jeder Ort war toll. Ideenreich und beeindruckend.”
Außer Konkurrenz beendet der „Stadtchor” der städtischen Mitarbeiterschaft mit „Ja, wir lieben Brackenheim” das geniale Bühnenprogramm.
Und bevor bei der After-Show-Party mit Gerd, Gerti und Julia von „Sie & Wir“ das Foyer zum Dancefloor für alle Brackenheimer wird und man zu Hits für jeden Geschmack bis zum nächsten Tag weiterfeiert, verkündet der Bürgermeister noch eine Nachricht, die mit lautstarkem Zuspruch im Publikum aufgenommen wird: Die Stadtteilfeschtle gehen - in abgespeckter Form - im nächsten Jahr weiter!
Text: Helga El-Kothany
Bilder: Helga El-Kothany und Heinz Starkloff
Die Stadt Brackenheim dankt von ganzem Herzen allen Akteurinnen und Akteuren aus allen acht Stadtteilen, die mit großem Engagement einen entscheidenden Beitrag zum Gelingen dieser besonderen Festveranstaltung geleistet haben. Deshalb gibt es nicht nur einen Sieger des Song-Contests, sondern acht Gewinner, da sämtliche Auftritte aus allen Stadtteilen hervorragend waren. Dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger an dieser Veranstaltung beteiligt haben, ist ein tolles Zeichen für das Miteinander in der Gesamtstadt Brackenheim und den Zusammenhalt in den Stadtteilen.
Auf www.brackenheim.de ist eine Bildergalerie zur Veranstaltung zu finden. In wenigen Wochen erscheint außerdem ein Film zur Veranstaltung (ein entsprechender Hinweis finden Sie dann in Ihrem Amtsblatt).