Mehr Gäste als Einwohner - Jubiläumsfest in Haberschlacht wird zum Mega-Event
Helga El-Kothany
Fantastisch! Sensationell! Phänomenal!
Bürgermeister Thomas Csaszar spart in seinem Grußwort nicht mit begeisterten Superlativen.
Von der Bühne vor der Kirche in Haberschlacht blickt er in eine beeindruckende Menschenmenge, die sich auf dem Kelterplatz drängt und für die die Menge an Tischen und Bänken nicht annähernd ausreicht.
Knackt Haberschlacht die 1.000er-Marke? Viel weniger Gäste können es nicht sein, die bei immer noch heißen Temperaturen zum 5. Jubiläumsfest anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Gesamtstadt Brackenheim nach Haberschlacht gekommen sind. Rund doppelt so viele wie die Zahl der Einwohner des Weinortes, der mit „Sie&Wir” natürlich eine Band mit großer Magnetwirkung eingeladen hat.
Bürgermeister Thomas Csaszar geht für ein paar Minuten über 50 Jahre zurück, zum 18. April 1972, ins Gasthaus Ochsen. Damals feiern die Haberschlachter bereits die Eingemeindung zu Brackenheim. Schon 1971 hat man sich für einen Zusammenschluss ausgesprochen und die Eingliederungsvereinbarung am 29.02.1972 unterschrieben.
Im Vergleich zu den anderen „gallischen Dörfern”, sagt der Bürgermeister humorvoll, sei die Eingemeindung reibungslos vonstattengegangen. Wie auch in den anderen Stadtteilen habe sich ein intaktes Vereinsleben erhalten, das sich nicht nur alljährlich rund um den Dorfbrunnen zeige.
Er erinnert auch an den weitsichtigen Pfarrer Eduard Wörner, der 1905 den ersten Weingärtnerverein im Zabergäu gründet und damit den genossenschaftlichen Gedanken in der Region etabliert. Schnell wird der geschickt vermarktete Haberschlachter Wein zum Begriff, von den Alpen bis zur Waterkant.
Zeit für „Sie&Wir”, die den Abend mit leiseren Tönen beginnen - um sich über den Abend mit Tophits zu steigern. Spätestens bei Sarah Connors „Vincent” singen außer Gerd und Gerti Müller noch viele hundert Zuhörer inbrünstig mit: „Mama, ich kann nicht mehr denken, ich glaub’, ich hab’ Fieber…”
Bei der Hitze kein Wunder!
Vor den Essens- und Getränkeständen ist die Stimmung trotz Endlosschlangen total entspannt. Man unterhält sich oder singt und tanzt im Anstehen.
Die Landfrauen und die Mitglieder des SGV Haberschlacht haben alle Hände voll zu tun, ohne Pause. Ein Glas Wein nach dem anderen, Grillwurst auf Grillwurst gehen über die Theke.
Es wird spät, und die Band darf erst nach mehreren Zugaben von der Bühne gehen.
„Es war ein wunderschönes, friedliches Fest bei fantastischer Stimmung”, sagt Carina Seber, die nicht nur den gesamten Abend lang Getränke ausgeschenkt hat, sondern auch bei der Planung sowie beim Auf- und Abbau gemeinsam mit Michaela Schiek maßgeblich Verantwortung übernahm.
Sie haben große Magnetwirkung: Gerd und Gerti mit Band