Der Heimatverein Brackenheim e.V. und sein Museum
Das Heimatmuseum im Brackenheimer Stadtteil Botenheim ist ein echtes Schmuckstück. Denn im 1837 erbauten Rat- und Schulhaus macht der Heimatverein Brackenheim e.V. die Geschichte der Region lebendig. Früher befanden sich im Erdgeschoss die Schul- und Lagerräume, darüber lebte der Schulmeister. Außerdem waren im Obergeschoss die Amtsstuben des Bürgermeisters untergebracht. Ein Feuer in den Jahren 1942/1943 zerstörte jedoch weite Teile des Gebäudes. Beim Wiederaufbau entstand im Erdgeschoss ein Sitzungssaal für den Gemeinderat, in den Obergeschossen wurden Wohnungen eingebaut. Nachdem sich Botenheim im Jahr 1971 der Gesamtstadt Brackenheim anschloss, verlor das Gebäude seine Funktion als Rathaus.
Im Jahr 1986 gründeten engagierte Bürgerinnen und Bürger den Heimatverein, seit dem Jahr 1987 zeigt er seine wachsende Sammlung in diesem Gebäude. Gründungsvater Günter Barth betrieb mit visionärer Kraft über lange Jahre diese Einrichtung im Ehrenamt.
Im Jahr 2003/2004 hat die Stadt das Gebäude grundlegend saniert und dem Heimatverein komplett zur Verfügung gestellt. Bisher hat Christa Brückner als 1. Vorsitzende des Heimatvereins die federführende Verantwortung übernommen. Seit März 2024 ist Timo Wenzel der 1. Vorsitzende des Heimatvereins. Mit viel Herzblut gestaltet der Verein jedes Jahr eine Sonderausstellung zu wechselnden Themen, empfängt Besucher- und Schulgruppen, repräsentiert das Heimatmuseum in der Region und organisiert besondere Veranstaltungen. Gemeinsam mit ihren Mitgliedern sorgt sie außerdem für die regelmäßigen Öffnungszeiten jeweils am ersten Sonntag des Monats von 11 bis 17 Uhr (Mai bis Oktober).
Im Heimatmuseum geben detailgetreu eingerichtete Räume einen Einblick in die Lebensverhältnisse der Menschen in der Region zur Zeit der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Das Handwerk der Sattler, Wagner, Schlosser und Schuhmacher wird durch teilweise vollständig eingerichtete Werkstätten präsentiert. Und natürlich darf auch die Landwirtschaft in der Ausstellung nicht fehlen, schließlich lebte doch das Zabergäu über viele Jahrhunderte vorwiegend von ihr. Im Gewölbekeller kann der langwierige Weg vom Setzen der Rebstöcke bis zur Herstellung des Weins anhand der Gerätschaften eines Wengerters verfolgt werden. Natürlich kommen auch junge und junggebliebene Museumsbesucher auf ihre Kosten. Im zweiten Obergeschoss steht alles bereit, was das Herz von kleinen „Puppenmamas“ begehrt – Puppenwagen, Puppenstuben, Betten, Kleidung sowie eine komplette Werkstatt zur Herstellung von Puppenschuhen. Absolutes Highlight für Kinder ist zudem die riesige Modelleisenbahn, die regelmäßig für leuchtende Augen bei Kindern (und auch bei so manchem Erwachsenen) sorgt.
Im schönsten Wiesengrunde...
Idyllisch eingebettet zwischen Felder und Wiesen, Obstgärten und Weinbergen liegt Botenheim zwischen dem Strombergzug mit dem charakteristischen Michaelsberg im Süden und dem Heuchelberg. Direkt an der Zaber gelegen, bildet es sozusagen den Eingang zum Schwäbischen Himmelreich. Botenheim ist einer der acht Stadtteile, die heute die Gesamtstadt Brackenheim bilden. Mit seinen trauten Gässchen und stillen Winkeln bietet es sich an als Ausgangspunkt zu einer Wanderung auf einem der vielen gepflegten Rad- und Wanderwege. Zu allen Jahreszeiten ist das Zabergäu zu einem Auftanken der Seele gut. Und wenn Sie nach einem erholsamen Spaziergang hungrig und durstig sind oder wenn Sie der Museumsbesuch doch etwas angestrengt hat, lädt Sie die gepflegte Gastronomie oder eine der zahlreichen Besenwirtschaften in der Umgebung gerne zur Stärkung ein. Nicht durch die bescheidene Bevölkerung, sondern von Außenstehenden wurde der Begriff "Schwäbische Toskana" geprägt, der zum Ausdruck bringt, wie unsere Region von Besuchern empfunden wird. Und wir wollen doch, dass Sie uns und unser Museum in guter Erinnerung behalten.